Liebe Mitmenschen!

Heute lade ich Sie wieder einmal dazu ein, mich auf einem Waldspaziergang zu begleiten und mit mir in die Faszination Wald einzutauchen und dabei den Bäumen zu begegnen.
Bäume sind faszinierende Lebewesen und ihnen zu „begegnen“ ist eine wundervolle und bereichernde Erfahrung, denn sie stehen für das Leben in seiner Reinform, uraltes Wissen und Energie pur.

Bäume sind fest verwurzelt in Mutter Erde, ihr Stamm wächst in der Zwischenwelt und ihre Krone ragt in den Himmel. Somit stellen sie für mich die lebendige, gelebte Verbindung von Mutter Erde und dem Himmel dar.

Wurzeln
Wurzeln sind die Verbindung mit Mutter Erde, die uns allen das Leben ermöglicht. 

Die Bäume werden im Schoß von Mutter Erde geboren und zwar in dem Moment, in dem ihr Same zu keimen beginnt. Und der Same bildet zuerst Wurzeln, bevor er austreibt. Sie sind seine Lebensfäden, seine Nabelschnur, sie ermöglichen ihm erst sein Leben, denn sie versorgen ihn mit lebensnotwendigen Nährstoffen und Wasser.

Die Wurzeln geben ihm aber auch Halt und Sicherheit in allen Lebenssituationen und stürmischen Zeiten, damit sein Stamm in Länge und Breite wachsen und die Krone sich ausladend entfalten kann.

Bäume sind auch miteinander verwurzelt, um sich gegenseitig zu unterstützen, miteinander zu kommunizieren und von der Lebensgemeinschaft Wald behütet zu leben, wachsen und zu reifen.

Wenn ich gut verwurzelt bin, d.h. meinen Ursprung kenne und weiß wo ich herkomme, meinen Platz im Leben gefunden habe und weiß, wo ich hingehöre, ruhe ich in mir und bin gefestigt. Ich strecke meine Fühler, gleich einem Baum seine Äste, aus und lasse mich bereitwillig auf Neues ein und bin neugierig.

Mir gibt Mutter Natur meine lebensnotwendigen Wurzeln, denn mit ihr bin ich sehr stark verbunden, sie ist mein Lebensfaden, meine Nabelschnur und überall wo es Natur gibt, fühle ich mich wohl, aufgehoben, beschützt und zu Hause.

Wurzeln geben mir auch:

die Liebe zu mir selbst und meine Familie

das Zusammenleben mit meiner Seele

Menschen, die ich sehr schätze und die eine Bereicherung für mein Leben sind

die Liebe zu allen anderen Menschen, Lebewesen und Energieformen

meine Heimat, die da ist, wo ich mich wohl und geborgen fühle und geliebt werde

Orte, an denen ich Kraft sammle und auftanke…

Stamm
der Stamm in der Zwischenwelt zeigt die Standfestigkeit, den Platz im Leben.

Der Stamm in der Zwischenwelt ermöglicht es dem Baum zu wachsen und sich zu entfalten und mit jedem neu dazukommenden Jahresring zu reifen. Dabei nimmt sich der Baum die Zeit, die er dazu braucht.
Ein Vorbild für uns, uns die Zeit zu nehmen, die wir dazu brauchen, um in unserem Tempo zu reifen, zu wachsen und uns zu entfalten.
Der Stamm gibt dem Baum Stabilität und Standfestigkeit und ist biegsam zugleich. Er hat seinen festen Platz und ist ganz im Hier und Jetzt verankert.
Für mich spiegelt der Baumstamm unseren Körper wieder. Wenn ich ganz im Hier und Jetzt lebe, bin ich standfest, aber auch biegsam, d.h. ich nehme die bewegten Zeiten an oder ich ändere meine Einstellung und dadurch mein Verhalten in Situationen, die ich nicht ändern kann.
Die Baumrinde umgibt den Stamm wie eine schützende Hülle, unter der die lebenswichtige Nahrung fließt und die das kostbare Bauminnere vor Verletzungen schützt.
Ebenso wie die Rinde das wertvolle Holz des Baumes umgibt, ummantelt auch die Haut unseren Körper als Schutzhülle, um die darunter liegenden Organe zu schützen.

Krone
die lebendige Verbindung zwischen Himmel und Erde. 

Die Baumkrone ist die lebendige Verbindung zwischen Himmel und Erde. Die Kronen sind ganz verschieden geformt und verleihen dadurch nicht nur jeder Baumart, sondern jedem einzelnen Baumindividuum seine eigene, ganz spezielle Schönheit. Sie lassen sein „Gesicht“ erstrahlen und das in all seiner Eigenheit, die er dadurch zum Ausdruck bringt.

Die Bäume schmücken sich geradezu verschwenderisch mit Knospen, Blättern, Blüten und Früchten. Für mich verkörpert diese Üppigkeit die Vielfalt und Buntheit des Lebens und es liegt ganz bei mir, diese wunderschöne Fülle in mein Leben zu lassen und auszuleben, ohne mir selbst dabei Grenzen zu setzen oder setzen zu lassen.

Durch das Wachsen der Äste in der Krone breitet der Baum seine Lebensfühler aus. Dies kann er nur tun, weil die Wurzeln und der Stamm ihm Halt und Kraft geben. Der Baum wächst dadurch ständig, entwickelt sich und kann sich frei entfalten.

Die Baumkrone bewegt sich mit dem Wind, sie lässt sich ein auf den Tanz mit der Luft. Manchmal brechen die Äste unter der Schneelast, gefrierendem Regen oder Sturm ab, aber dafür wachsen an anderer Stelle wieder neue Triebe, neue Lebensfühler.

Auch wir strecken unsere Lebensfühler aus, sind neugierig und mutig, lernen und erproben uns. Und stellen dabei fest, dass manches für uns passt und anderes wiederum gar nicht. Und wir spüren, dass es viel leichter und fließender geht, wenn uns unsere Wurzeln Halt geben und unser ganz im Hier und Jetzt sein, unser „Stamm“, uns Kraft gibt. Und wie die Baumkrone haben wir die Chance, über uns hinaus zu wachsen, ohne Begrenzung und Einschränkung.

Wie Sie nun gelesen haben, besteht der lebensfähige Baum grob unterteilt aus Wurzeln, Stamm und Krone. Würde ein Teil davon fehlen, könnte er nicht existieren. Auch wir Menschen setzen uns aus drei Teilen zusammen. Körper, Herz und Verstand.

Und die Seele ist der vierte, wichtigste und krönende Baustein von allem! Sie verbindet uns alle miteinander, sie wohnt jedem Lebewesen und jeder Energieform inne.

 

Auch Bäumen haben eine Seele! Und ihnen auf Selenebene zu begegnen ist ein wundervolles und unvergessliches Erlebnis!

Monika Burgstaller