Liebe Mitmenschen!

Dieser Text hat mich gefunden und er spricht mir aus der Seele.

Mutter Natur spiegelt uns alles wieder – unser ganzes Leben mit all seinen Lebenssituationen und Facetten. Sie ist ein stiller, geduldiger und großartiger Lehrmeister! Wir können sehr viel von ihr lernen, wenn wir uns auf sie einlassen.

 

Leben lernen                                                   Uta Latendorf

Von der Sonne lernen – zu wärmen,

von den Wolken lernen – leicht zu schweben,

von dem Wind lernen – Anstöße zu geben,

von den Vögeln lernen – Höhe zu gewinnen,

von den Bäumen lernen – standhaft zu sein.

 

Von den Blumen – das Leuchten lernen,

von den Steinen – das Bleiben lernen,

von den Büschen im Frühling – Erneuerung lernen,

von den Blättern im Herbst – das Fallenlassen lernen,

vom Sturm – die Leidenschaft lernen.

 

Vom Regen lernen – sich zu verströmen,

von der Erde lernen – mütterlich zu sein,

vom Mond lernen – sich zu verändern,

von den Sternen lernen – einer von vielen zu sein,

von den Jahreszeiten lernen – dass das Leben immer von neuem beginnt…

 

Der Abdruck dieses Textes erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Autorin Uta Latendorf. An dieser Stelle Herzlichen Dank!

Ich möchte Ihnen ein paar Gedanken zu diesem Text mit auf den Weg geben, für Ihre nächste Begegnung mit Mutter Natur.

Von der Sonne lernen – zu wärmen
Wer kennt es nicht, dieses wohlige Gefühl der wärmenden Sonne auf der Haut. Ihr Licht und ihre Wärme durchfluten unseren Körper bis in die kleinste Zelle und geben uns ein behagliches, wohliges Gefühl. Wer hindert uns daran, dieses behagliche, wärmende Gefühl durch unser Verhalten und unsere Ausstrahlung auch anderen Menschen zu vermitteln? Seien Sie die wärmende Sonne für ihre Mitmenschen!

Von den Wolken lernen – leicht zu schweben
Haben Sie sich schon einmal die Zeit genommen, den Wolken zuzuschauen? Die Meteorologie liefert fundierte Erklärungen für ihre Entstehung, ihr Vorkommen und ihre Zugbahnen, aber für mich sind sie einfach nur faszinierende Gebilde am Himmel. Zu beobachten, wie der Wind die Wolken vor sich hertreibt, oder Gewittertürme in den Himmel wachsen, oder die Wolken wie kleine Wattebausche gemächlich am Himmel ziehen. Die Leichtigkeit mit der sich selbst große Wolkenbänke bewegen, versetzt mich immer wieder in Staunen. Ich habe für mich die Wolken zu meinem Synonym für die Leichtigkeit gemacht und wenn sie mir wieder abhandengekommen ist oder mir Etwas besonders schwerfällt, dann denke ich an die Wolken oder schau in den Himmel und nehme mir ihre Leichtigkeit zum Vorbild.

Von dem Wind lernen – Anstöße zu geben
Wir können seine Windstärke messen und seine Richtung bestimmen und wir können ihn spüren, aber sehen können wir ihn nicht, den Wind, nur seine Auswirkungen.
Ich bin sehr gerne bei stürmischem Wetter unterwegs, da übergebe ich dem Wind Alles, das mich belastet. Dadurch finde ich neue Perspektiven, neue Anfänge und gebe mir selbst neue Anstöße, damit ich in bewegten Zeiten nicht umgeblasen werde

Von den Vögeln lernen – Höhe zu gewinnen
Ich bewundere die Vögel für ihre Flugkünste und liebe es, ihnen dabei zuzuschauen, wie sie sich durch die Aufwinde scheinbar mühelos in die Höhe tragen lassen. Sie schrauben sich dabei Meter für Meter immer weiter hinauf in den Himmel – Freiheit pur.Höhe gewinnen, mich nicht unterkriegen lassen von fordernden Lebenssituationen, sondern gestärkt daraus hervorgehen, mir meine Situation von der Metaebene aus anschauen, meine Freiheit genießen und mir bewusstmachen, dass ich jederzeit handlungsfähig bin – all das kann ich von den Vögeln lernen.

Von den Bäumen lernen – standhaft zu sein
Bäume sind für mich sehr beeindruckende „Lebewesen“. Durch ihre Wurzeln sind verbunden mit Mutter Erde und ihre Krone wächst in den Himmel. Sie passen sich den Jahreszeiten perfekt an und selbst Stürmen und starken Schneelasten halten sie stand. Sie wissen sich auch gegenüber Schädlingen effektiv zur Wehr zu setzen.
Standhaft sein und nicht ausweichen, wenn es unangenehm oder schwierig wird, zu mir selbst stehen und mich annehmen und lieben mit Allem, das mich ausmacht, denn sowie ich bin, bin ich perfekt, das zeigen mir die Bäume.
 

Von den Blumen – das Leuchten lernen
Die bunte Vielfalt und Farbenpracht einer Blumenwiese tun der Seele gut. Jede Blume leuchtet in einer anderen Farbe, ein wahres Farbenmeer an Fröhlichkeit und Schönheit!
Bringen Sie ihre inneren Farben, ihre Talente und Fähigkeiten zum Leuchten und stehen Sie dazu, denn das macht Sie als Mensch einzigartig und unverwechselbar. Machen Sie sich auf Entdeckungsreise auf Ihrer inneren Blumenwiese und lernen Sie neue, bunte, leuchtende Seiten an sich kennen.
 

Von den Steinen – das Bleiben lernen
Sie sind seit jeher das Vorbild für Beständigkeit und Standhaftigkeit, das belegen auch Redewendungen wie „ein Fels in der Brandung, felsenfest von etwas überzeugt sein, hart wie Stein, in Stein gemeißelt“,…Sie sind Bestandteil unserer Berge und prägen neben der Vegetation und den Bodenarten, die typischen Landschaften.
Wenn Sie wieder in der Natur unterwegs sind, dann achten Sie einmal darauf, wie viel unterschiedliche Arten, Farben und Formen von Steinen es gibt und welch teilweise witzige und bizarre Formen da zu sehen sind. Finden Sie beim nächsten Ausflug in die Natur ihren Glücksstein, der für Sie Ausdauer und Beständigkeit symbolisiert. Und tragen Sie ihn bei sich, wenn Sie sich in Lebenssituationen befinden, die Ihnen das Bleiben, die Beständigkeit und Standhaftigkeit abverlangen.
 

Von den Büschen im Frühling – Erneuerung lernen
Es ist faszinierend, jedes Frühjahr wieder mitzuerleben, wie kraftvoll und unaufhaltsam sich Mutter Natur erneuert. Man kann der Vegetation wirklich jeden Tag beim Wachsen zuschauen! Das Alte ist vergangen und fällt ab, darf gehen, um dem neuem Leben seinen Platz zu geben. Und diese Erneuerung bringt Frische und Lebendigkeit mit sich. Wann haben sie sich zum letzten Mal von etwas Alten, Belastenden getrennt und dieses bereichernde, schöne Gefühl der Erneuerung wahrgenommen?

Von den Blättern im Herbst – das Fallenlassen lernen
Gönnen Sie Ihren Sorgen und Verpflichtungen, Zwängen und Ängsten, mal eine Auszeit. Lassen Sie sich fallen in Ruhe und Geborgenheit. Nehmen Sie sich dabei Mutter Natur zu Hilfe: Alleine auf einer Wiese liegen, in den Himmel schauen und dem Gras beim Wachsen zuhören, oder sich im Herbstwald die Zeit nehmen und den Blättern beim Fallenlassen zuschauen, wie sie scheinbar laut- und schwerelos zu Boden segeln, als würden sie jede Sekunde des Fallenlassens vollends auskosten. Ein herrliches Gefühl, das uns Mutter Natur da vorlebt und sehr zur Nachahmung zu empfehlen! 

Vom Sturm – die Leidenschaft lernen
Es ist eine turbulente und stürmische Zeit, wenn die Herbst- und Frühjahrsstürme übers Land fegen oder der Föhnwind uns kräftig um die Ohren bläst! Der Sturm fegt in jede Ecke und wird nicht müde, dabei seiner Leidenschaft nachzukommen und sie in vollen Zügen auszuleben. Ein wahres Vorbild, denn wenn ich mit Leidenschaft bei der Sache bin und voll dahinterstehe, dann steckt da mein ganzes Herzblut, meine ganze Kraft und Energie und Freude drin!

Vom Regen lernen – sich zu verströmen
Die Natur verströmt ganz intensive, unterschiedliche Düfte. Und diese kommen noch mehr zur Geltung, wenn es kurz zuvor geregnet hat. Alles riecht dann frischer und intensiver wie vor dem Regen. Der satte Geruch von Mutter Erde, der Duft einer Brenneselfläche, der frische Duft der Hollerblüten, oder des Basilikums und des Bärlauchs, der betörende Duft des Seidelbast oder der Narzissen…
Nehmen Sie sich den Regen als Vorbild, sich zu verströmen. Seien Sie der Regen, der seine Liebe, Achtsamkeit und Wertschätzung gegenüber jedem Lebewesen und Mutter Natur verströmt. Ein herrliches Gefühl, so durchs Leben zu gehen!
 

Von der Erde lernen – mütterlich zu sein
Die Erde sorgt wie eine Mutter für uns. Sie gibt uns ein Zuhause und versorgt uns mit Nahrung, sie schenkt uns die Luft zum Atmen und das überlebenswichtige Wasser. Mutter Erde zeigt uns aber auch unsere Grenzen auf: Sei dies zum Beispiel auf einer Bergtour, die ich aufgrund meiner mangelnden Kondition oder eines Wetterumschwungs vorzeitig beenden muss, oder sie zeigt durch Naturkatastrophen auf, wenn wir uns wieder mal selbst überschätzt haben und die Natur beherrschen und ausbeuten wollten.
Mutter Natur hält aber auch noch ganz andere Schätze für uns bereit. Sie lehrt uns Ruhe und Gelassenheit, sie gibt uns die Möglichkeit, uns selbst wieder zu begegnen und mehr über uns zu erfahren und sie beschenkt uns mit unglaublicher Schönheit und Vielfalt.
  

Vom Mond lernen – sich zu verändern
Jeden Monat lebt uns der Mond Veränderung vor. Jeden Monat gönnt sich der Mond einen Neubeginn. Auch Sie haben die Möglichkeit, Ihr Leben zu verändern und dadurch auch die Chance, sich stets neu zu entdecken und zu entwickeln und das nicht nur einmal im Monat, sondern täglich! Raus aus alten Verhaltensmustern, denn Veränderung bedeutet Entwicklung und Entwicklung bedeutet ein erfülltes,
spannendes und lebenswertes Leben! 

Von den Sternen lernen – einer von vielen zu sein
Ja, Sie sind einer von vielen Milliarden Menschen auf dieser Erde, aber Sie sind trotz dieser Menschenmenge einzigartig und unverwechselbar, es gibt Sie nirgends auf der Welt ein zweites Mal. Das ist das Schöne: Auf Seelenebene sind wir alle eine Einheit und durch das Menschsein ist doch jeder ein Individuum, einer von vielen, nicht besser und nicht schlechter, als jeder andere auch.

Von den Jahreszeiten lernen – dass das Leben immer von neuem beginnt…
Mutter Natur lebt uns den Kreislauf des Lebens jedes Jahr von Neuem wieder vor. Nach der Ruhephase im Winter, folgt das Frühjahr mit unbändiger, sprühender Lebensfreude, dann der genussvolle Sommer, der in einen farbenprächtigen Herbst übergeht, der uns auch die eigene Vergänglichkeit wiederspiegelt. Jeder Tod und jedes Sterben, jeder schwere Schicksalsschlag, birgt auch einen Neubeginn in sich, bringt neues Leben hervor, bietet die Möglichkeit der steten Entwicklung. Ein unendlicher Kreislauf des Lebens.
 

Wie Sie jetzt gelesen und gesehen haben, hält Mutter Natur sehr viele Schätze und Lebensweisheiten für uns bereit. Sie lehrt uns still und unaufdringlich und es liegt an uns, wieviel von diesen Schätzen wir uns für uns nutzen.