Liebe Leser!

Gestern war ich am Abend im Schachenwald spazieren. Es hat mir unglaublich gut getan in der Abendsonne durch den Wald zu streifen und die Stimmung auf mich wirken zu lassen.

Was mir im Laufe der Jahre immer bewusster wird ist, dass ich ohne die Natur nicht leben kann. Der Satz klingt jetzt vielleicht oberflächlich und reichlich abgedroschen, weil er so viel strapaziert wird. Was ich aber mit diesem Satz ausdrücken will, geht in eine andere Richtung. Mit fehlt ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens ohne die Natur, ich gehe sogar so weit und sage, dass die Natur für mich ein Grundbedürfnis ist, ohne das ich nicht leben kann und will. Komme ich auch nur einen Tag nicht aus dem Haus, werde ich unrund, gereizt, genervt und unausgeglichen. Mir fehlt meine „Seelennahrung“, mein Lebensatem, deshalb bin ich für unseren Garten sehr dankbar. Die Erde anfassen, spüren und riechen, lässt mich meine Wurzeln wahrnehmen. „Feiertag“ habe ich, wenn ich im Wald und den Bergen unterwegs bin und das tue ich so oft es sich irgendwie einrichten lässt. Da kommt mir meine Ausbildung und Tätigkeit als Wander- und Schneeschuhführerin natürlich sehr entgegen.

In der Natur fühle ich mich geborgen, daheim und vollkommen eins mit ihr. Mit der Zeit wurden meine Wahrnehmungen auch intensiver und umfangreicher. Mittlerweile begegnen mir Energien und Wesen in unterschiedlichsten Erscheinungsformen, der Kontakt zu Bäumen und Pflanzen hat sich verändert, entwickelt und intensiviert.

 

 

 

 

 

Mit der Natur zu verschmelzen ist eine Erfahrung, die ich immer wieder gerne mache. Ein ruhiger Platz, ganz im Hier und Jetzt sein und eintauchen in die Natur. Hört sich ganz einfach an, bedarf aber einiger Übung oder energetischer Begleitung. Erreicht hast du diesen Zustand, wenn dich die Waldtiere nicht mehr als Mensch wahrnehmen und sich in deiner Nähe tummeln, als wärst du gar nicht vorhanden.

 

In der Natur und beim Gehen kann ich am besten nachdenken und zur Ruhe kommen. Gestern habe ich das gebraucht. Ich habe ein paar Tage zuvor auf die Bitte einer nahen Verwandten eines Klienten energetisch an ihm im gearbeitet – mit seinem Einverständnis. Er lag schon seit 3 Wochen mit Covid 19 im Spital, war bei Bewusstsein, benötigte Sauerstoff, war schwer krank, aber stabil. Am Samstag habe ich an ihm gearbeitet, am Montag bekam ich die Nachricht, dass er aufgrund einer ganz plötzlichen Verschlechterung am Vormittag verstorben war. Das hat mir meine Grenzen aufgezeigt. Wenn sich die Seele dazu entschieden hat zu gehen und das der Lebensweg ist, dann geht sie. Das Einzige was ich noch tun konnte war, seine Seele zu begleiten und die nahe Verwandte zu unterstützen. Das ist das Leben.

Ich bin sehr dankbar für meine Ausbildung bei Birgit Müllner und dass ich dadurch die Möglichkeit habe, Menschen in fordernden Lebenssituationen zu begleiten und unterstützen zu können.

Alles Liebe!

 


Monika Burgstaller